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Rätsel um Jobanzeige: Twitter vor Börsengang?

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twitter börsengang stellenanzeige

Twitters Börsengang per Stellenanzeige verkündet?

Was eine kleine Stellenanzeige alles auslösen kann: Indizien, dass Twitter einen Börsengang plant, kamen in der Vergangenheit immer wieder auf. Nun schürt ein vom sozialen Netzwerk ins Netz gestelltes LinkedIn-Stellenangebot nach einem Financial Reporting Manager, der Börsendokumente vorbereiten solle, erneut diese Gerüchte, schreibt unter anderem das Wall Street Journal. Die Anzeige wurde mittlerweile entfernt. Konkret sollte der potenzielle neue Mitarbeiter für den Antrag Form S-1 an die US-Börsenaufsicht zuständig sein.

Twitter selbst bestreitet seit Monaten, dass derzeit ein Börsengang geplant sei, auch wenn verschiedene Personalentscheidungen der Vergangenheit – wie die Einstellung eines Investment-Bankers von Morgan Stanley als Leiter der Unterehmensentwicklung oder die Neuausrichtung von Manager Ali Rowghani als COO – für die Fachpresse dafür sprachen. Zur jetzigen Sachlage wollte Twitter bisher keine Stellung nehmen.

Bislang wenige Finanzinformationen

Ein Börsengang Twitters im Windschatten von Facebooks derzeitigen Börsenerfolg wäre allerdings sicherlich nicht der schlechteste Zeitpunkt – wenn das Facebook-Hoch noch bis zum Twitter-Börsenstart anhält. Ob ein Börsengang für Twitter überhaupt sinnig ist, steht auf einem anderen Blatt. Vor etwa zwei Jahren verkündete das Unternehmen erstmalig Profitbilität. Danach wurde es um weitere Finanzmeldungen erst einmal wieder ruhig, was zwar nicht zwangsläufig für rote Zahlen spricht, aber dennoch Rätsel an der derzeitigen Finanzlage des Unternehmens aufkommen lässt.

Monetarisierungsvorstöße wie das Streamingangebot #Music befinden sich derweil noch im Teststadium. Twitters Videodienst Vine meisterte die ersten Wochen mit Bravour – droht allerdings nun von Facebooks aufstrebendem Videodienst für Instagram eingeholt zu werden.

Für Facebook hingegen würde dies bedeuten, zusammen mit zwei direkten Konkurrenten – Twitter und Google – an der NASDAQ gehandelt zu werden. Alle drei Netzwerke scheinen sich in vielen Punkten immer weiter anzugleichen.

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von petesimon

Blumberg Capital: 52-facher Return auf Hootsuite-Investment

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Blumberg Hootsuite

Hootsuite: zufriedener Investor und neue Finanzierung

Ein Bilderbuch-Investment für die ersten Hootsuite-Geldgeber: Zusammen mit Hearst Ventures hatte der US-Investor Blumberg Capital (www.blumbergcapital.com) zuerst 2009 und dann 2011 in das Social-Media-Tool investiert. Seitdem habe das ursprüngliche Investment einen 52-fachen Return geliefert, hebt Blumberg nun ganz offiziell hervor.

Hintergrund für die Offenheit des Venture-Capital-Unternehmens ist die jüngste Hootsuite-Finanzierungsrunde. Weitere 165 Millionen US-Dollar investieren unter anderem Insight Venture Partners, Accel Partners und der Altinvestor Omers Ventures in das Jungunternehmen, das nach eigenen Angaben weltweit rund sieben Millionen Nutzer hat.

Later-Stage-VCs als neuer Exit-Kanal?

Damit hat Hootsuite einen guten Vorsprung etwa vor dem aufstrebenden Buffer, das nach eigenen Angaben bereits seit einiger Zeit den Break-even erreicht. Der Herausforderer zeigte sich seit jeher vorbildlich transparent und bezifferte seine Nutzerbasis zuletzt auf 850.000 – ein Fünftel davon seien jeden Monat aktiv, rund zwei Prozent bezahlten für den Dienst. Allerdings geht die Hootsuite-Funktionalität deutlich weiter als das Buffer-Angebot.

Im Zusammenhang mit der jüngsten Finanzierungrunde hebt Blumberg weiter hervor, dass bislang entweder Börsengänge oder Übernahmen mögliche Exitwege für Investoren gewesen sind. Heute seien aber auch Later-Stage-VCs überaus ehrgeizig, so stellt Managing Partner David J. Blumberg sein Engagement weiter ins Rampenlicht, in schnell wachsende (Tech-) Unternehmen zu investieren.

Bild: Ich-und-Du / pixelio.de

Hotelzimmer-Vermittler: Index Ventures investiert in Justbook

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Justbook Index Ventures

Justbook: Index gesellt sich zur Investorenliste

Offenbar hat die neue Strategie bei Justbook (www.justbook.com) den namhaften Investor Index Ventures gelockt: Letzterer beteiligt sich am Hotelbuchungsportal Justbook, wie Deutsche Startups berichtet. Vor wenigen Monaten hatte sich das Berliner Portal sein Angebot von der reinen Smartphone-App auf eine (zusätzliche) Webplattform ausgeweitet, weil die spontane Hotelsuche in Deutschland nicht funktioniert.

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Gegen Ende 2012 waren DN Capital, Creandum und Hexavest bei dem Jungunternehmen eingestiegen. Nach mehreren Finanzierungsrunden umfasst die Gesellschafterliste bei Justbook mittlerweile rund 30 Einträge. Zähne zeigen musste das Unternehmen derweil im Rahmen eines Rechtsstreits mit dem Branchenschwergewicht HRS um dessen Bestpreisgarantie. Der sei nach einer erneuten Abmahnung durch das Kartellamt nun allerdings vom Tisch, erklärt Justbook-Mitgründer Stefan Menden gegenüber Gründerszene.

Auch am Übergrößenshop Navabi hat Index Ventures, der sich etwa mit frühen Investments in Facebook oder Dropbox einen Namen gemacht hatte, offenbar Gefallen gefunden. Als Online-Ableger einer Aachener „Brick-and-Mortar“-Boutique hatte das Unternehmen zuvor rund 2,8 Millionen Euro eingesammelt.

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von zevhonith

Stefan Winners: „Wir machen kein Seed“

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DLDwomen13 conference Munich - "Breaking new ground" - Germany July, 15-16, 2013 / #DLDw13

Burdas Investitionsstrategie

Stefan Winners ist seit Oktober 2012 neuer Digital-Vorstand bei Burda (www.hubert-burda-media.de). Seit 2005 war er Vorstandschef bei der Tomorrow Focus AG (die heutigen Zahlen von Tomorrow Focus zeigen übrigens großes Wachstum) und machte dort bereits mit kräftigem Umsatzwachstum auf rund 150 Millionen Euro auf sich aufmerksam. In seiner Jugend verdiente er sein Geld mit Mathe-Nachhilfe, nach dem BWL-Studium stieg er über Bertelsmann in die Medien ein. Sein Fokus bei Burda: Later-Stage-Investments.

Vor einigen Wochen gab Winners bei Gründerszene bereits Startup-Tipps, im Interview bei Burdas Digitalkonferenz DLD Women sprach Gründerszene mit ihm über Top-Venture-Capital-Unternehmen, Burdas Investitionsstrategie und seine Pläne für 2013.

Hallo Herr Winners, darf ich, wie in der Startup-Szene üblich, das Du nutzen?

Ja, klar.

Sehr gut. Stefan, du beschäftigst dich viel mit digitalen Themen, eher im Later-Stage-Bereich, aber hast du auch ein Lieblingsstartup?

Ich muss gestehen, ich habe kein konkretes Lieblingsstartup. Ich finde viele Unternehmen spannend, sowohl in Deutschland als auch in den USA. Wir schauen sehr stark auf die Startups und natürlich auch auf Later-Stage-Unternehmen, die in den Geschäftsfeldern aktiv sind, in denen wir bereits engagiert sind. Zum Beispiel auf den Reisebereich, da hat die Tomorrow Focus AG im letzten Jahr sehr stark europäisch zugekauft und Firmen angeschaut, die das Reisegeschäft signifikant ausbauen können. Zu den Akquisitionen gehörten Zoover, Ecotour und Tjingo. Und dann haben wir natürlich im letzten Jahr bei Xing aufgestockt, das waren wesentliche Akquisitionen.

Welche Bereiche interessieren Burda denn derzeit explizit im Zusammenhang mit der Investitionsstrategie?

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Wir haben auf der einen Seite die Mehrheit an drei börsennotierten Gesellschaften Tomorrow Focus AG, Zooplus AG und Xing AG. Hier setzen wir auf organisches Wachstum, aber natürlich schaut der Vorstand von Xing darauf, neue Geschäfte zu finden, die das Xing-Netzwerk stärken. Wie die Akquisition von Kununu. Das heißt, dass wir durch Zukäufe entweder Produkte, Technologien oder Teams einkaufen, die unsere Geschäfte stärken. Bei Tomorrow Focus sind es Themen aus den Bereichen Reisen und Digital-Vermarktung, bei denen der Vorstand gerne zukaufen würde, wenn es Sinn macht. Der Vorstand von Zooplus möchte organisch weiter wachsen. Auf der anderen Seite haben wir die nicht börsennotierten Unternehmen, nämlich Burda Direkt und die Burda Consumer Tech Group, also viele E-Commerce-, Technologie- sowie Dienstleistungsunternehmen. Hier suchen wir eher Later-Stage-Unternehmen, die spätestens ein Jahr nach Übernahme profitabel sein sollten. Für die Gesamtgruppe gilt: Wir machen kein Seed, aber du weißt ja: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und das ist auch nicht geplant? Ist ja derzeit ein großes Thema für viele Corporate-Unternehmen, einen eigenen Inkubator zu gründen oder ein Accelerator-Programm zu starten. Ist ein Trend, ganz früh dran zu sein. Das plant Burda nicht?

Nein, wenn ich mir global die Venture-Fonds anschaue, werden zwei Drittel der Budgets im Later-Stage-Bereich investiert und ein Drittel im Early-Stage und Seed. Die Rendite ist im Later-Stage einfach höher. Die Corporate Ventures, die neu starten, haben eine steile Lernkurve vor sich. Bei langfristigen Renditevergleichen hat sich nämlich klar gezeigt, dass es einen sehr deutlichen Zusammenhang zwischen Renditeanstieg und Erfahrenheit der Venture-Teams gibt.

Die Failquote ist natürlich viel höher im Early Stage. Aber vielleicht ist es für viele Corporate-Unternehmen eher ein kulturelles Thema?

Vielleicht, wenn ich mir das leisten kann, dadurch einen kulturellen Wechsel zu unterstützen, ist das doch gut. Global haben in der Vergangenheit jedoch nur ganz wenige Fonds eine dauerhaft hohe Rendite für die Investoren erzielt. Das sind in Amerika vielleicht fünf und in Europa wahrscheinlich nur zwei Teams. Und alle anderen verlieren in der Regel Geld. Und das hängt damit zusammen, das ein Gründungsteam natürlich zuallererst zu den Top-drei-Ventures geht, wo die besten Leute sitzen, das erfahrenste Team sitzt. Das ist eine Kaskade, die von oben nach unten geht. Das bedeutet, dass die besten Venture-Teams die besten Dinge angeboten bekommen.

Und erst wenn die nein sagen, gehen die Gründer zum nächsten.

Das ist meine Beobachtung. Ja, und das ist auch mit den Talenten am Arbeitsmarkt so, die besten Arbeitskräfte gehen zu den besten Unternehmen und deshalb können diese Unternehmen am Markt auch am besten wachsen.

Wie findet ihr denn eure Investments?

Unsere wichtigsten Firmen verfügen über eigene Unternehmensentwicklungen, zum Beispiel bei der Burda Digital GmbH oder bei der Tomorrow Focus AG. Auch die Xing AG hat das, die Teams dort schauen sich laufend neue Ideen an und sprechen mit Firmen. Und versuchen Gründer glücklich zu machen, wenn ihr Geschäftsmodell wirklich fliegt.

Glückliche Gründer?

Schau dir doch einmal die Kaufpreise an, die wir alleine bei der Tomorrow Focus seit 2005 bezahlt haben. Da kommen mit den Earn-Outs mehr als 200 Millionen Euro zusammen. Wenn wir ein tolles Modell finden, wollen wir auch, dass das Gründungsteam am wirtschaftlichen Erfolg partizipiert. Und ich habe bisher keine einzige gerichtliche Auseinandersetzung mit Gründern gehabt, was heute bei vielen Transaktionen vorkommt.

Und wie machen Gründer euch glücklich?

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Wir suchen die Gründer, die eine tolle Geschäftsidee haben, die wirklich gut zu uns passen, die nachhaltige Geschäftsmodelle aufbauen und vergrößern können. Wir wollen sie dabei mit unserer Erfahrung und unseren Synergien in den Bereichen Technologie, Vermarktung, SEO, Marketing et cetera unterstützen. Burda Digital hat letztes Jahr fast 1,2 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Die Vorstände und Geschäftsführer wissen genau, was sie wollen. Aus 50 Gesprächen wird ein Kauf oder eine Beteiligung.

Meistens entdeckt ihr Investments aber auch selbst, oder?

Viele Ideen und Unternehmen haben wir selbst entwickelt. Bei Verkaufsprozessen größerer Unternehmen gibt es oftmals aber einen Prozess, in dem wir gepitcht haben und uns im Pitch durchgesetzt haben, weil wir für bestimmte Themen der beste strategische Partner waren. Wir bringen viel Reichweite, Erfahrungen und Kompetenzen mit. Zum Beispiel bei HolidayCheck. Hier haben wir die damals kleine Marke massiv in Focus.de eingebunden und damit die Bekanntheit deutlich gesteigert. Und der Umsatz ist von 2,5 Millionen Euro im Jahr 2005 auf fast 100 Millionen Euro im Jahr 2013 gestiegen.

Worauf achtet ihr beim Team, wenn das neben der Technologie zentral für euch ist?

Beim Team ist wichtig, dass wir ein hoch leidenschaftliches Team haben, das versteht, was es macht. Ein klares „Commitment to over-deliver“. Dann aber auch Werte wie Ehrlichkeit und langfristiges Denken. Aber entscheidend ist natürlich immer die Geschäftsidee, die einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil bringen muss. Zudem ist auch die technische Due-Diligence-Prüfung zentral: Wenn der Code nicht sauber gebaut ist, kaufen wir nicht.

Wie funktioniert der Austausch genau? Es sitzen ja nicht alle an einem Standort.

Wir haben verschiedene Mechanismen. Auf der einen Seite gibt es das Burda Digital Leadership Team, in dem sich die CEOs, Vorstände sowie die Geschäftsführer der AGs und der großen Unternehmen engagieren und die gesamte Burda Digital Gruppe nach vorne entwickeln. Hier entwickeln wir konzernweite Initiativen, die einen Mehrwert für jedes Unternehmen schaffen müssen. Und wir haben verschiedene Arbeitskreise, die die Unternehmen selbst organisieren, zum Beispiel zum Thema Mobile, SEO oder Social Media. Der Erfahrungsaustausch schafft einen Mehrwert für die Unternehmen.

Was sind deine Pläne für 2013, Stefan?

Da ich erst am 1. Oktober 2012 gestartet bin, möchte ich 2013 vor allem unsere Geschäfte im Detail besser verstehen. Ich fokussiere mich im Jahr 2013 darauf, die Strukturen auszubauen, aber auch das Portfolio der Burda Digital zu überprüfen. Wir haben zum Beispiel mehrere kleine Firmen ohne Wachstumsperspektiven. Und wir stärken auch überall die Management-Teams, um wirklich gut für das Wachstum in der Zukunft gerüstet zu sein.

Hat Europa andere Herausforderungen als die USA? Wo sind die Kernunterschiede nach deiner Einschätzung?

Der Kernunterschied ist sicherlich ein massives Overspending der Ventures. Wenn es ein neues Thema gibt, starten zehn Startups dazu, in Europa vielleicht zwei. Und wenn sich dann ein Unternehmen in den USA durchgesetzt hat, ist es in der Regel aufgrund des einheitlichen Marktes um ein Vielfaches größer als der europäische Wettbewerber. Mir ist aber überhaupt nicht bange. Wir zeigen seit Jahren, dass wir mit Marken wie zum Beispiel HolidayCheck uns auch gegenüber amerikanischen Marken durchsetzen können, wenn wir bessere Produkte entwickeln und eine stärkere regionale Marke etablieren können. Der entscheidende Punkt heißt Differenzierung: Haben wir Produkte, die einen signifikant besseren Kundennutzen als die Wettbewerber bringen? Sind wir näher am Kunden dran? Wenn man diese Fragen mit ja beantworten kann, ist schon viel erreicht.

Danke für das Gespräch, Stefan.

Danke, Nora.

Bild: Hubert Burda Media

Mysportgroup: Fünf Millionen kommen, Schwarzmeier geht

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Mysportgroup 5 Millionen

Der Mysportworld-Laden in Berlin Mitte

Nicola Szekely neuer Mysportgroup-COO

Die Berliner Mysportgroup (www.mysportgroup.de) um die Onlineshops Mysportworld und Mysportbrands erhält fünf Millionen Euro an weiterem Kapital von seinen Altgesellschaftern. Im Juli 2012 hatten Nauta Capital, Cipio Partners, XAnge Private Equity, die IBB Beteiligungsgesellschaft sowie Grazia 13,5 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Auch Mysportgroup-Gründer Albert Schwarzmeier hat im Zuge der aktuellen Finanzierung seine Anteile weiter aufgestockt.

Gleichzeitig gibt Schwarzmeier allerdings seinen Weggang als Geschäftsführer des Startups sowie seinen neuen CEO-Posten beim Affiliate-Netzwerk HitFox Ad2games bekannt. Zu seiner Motivation liegen Gründerszene noch keine Informationen vor. Der Mysportgroup wird Schwarzmeier aber als Teil des Aufsichtsrates und Gesellschafter erhalten bleiben. Sein Nachfolger wird Nicola Szekely, welcher bereits zu Jahresbeginn als COO neben dem Gründer-Geschäftsführerduo Schwarzmeier und Pfannmöller (CEO) bei der Mysportgroup eingestiegen war. Zuvor war Szekely unter anderem als Berater bei Roland Berger sowie zuletzt als Geschäftsführer von Baumax und später Obi tätig.

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Die Mysportgroup wurde Anfang 2010 von Albert Schwarzmeier und Erik Pfannmöller gegründet und beschäftigt derzeit rund 110 Mitarbeiter in Berlin. Mit ihren Online-Portalen Mysportbrands und Mysportworld bieten sie zwei Online-Shops für Sport- und Outdoor-Bekleidung beziehungsweise -Ausrüstung mit einem Sortiment von rund 300 Sportmarken.

Bild: Mysportgroup

Während Du schliefst: Neue Twitter University, Apple & mehr

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Die wichtigsten Tech- und Start-Up-News der Nacht

Während Europa schläft, läuft die Tech-Branche an der US-Westküste auf Hochtouren.

Carl Icahn investiert in Apple

Der Serial Investor Carl Icahn verkündete über Twitter, sich bei Apple eingekauft zu haben. Wie hoch die Beteiligung ist, ist noch nicht bekannt. Icahn ließ wissen, dass Apple unterbewertet sei und er mit Tim Cook gute Gespräche führe. Zuletzt war der Kapitalgeber in Verhandlungen mit Dell. [mehr dazu bei Bloomberg]

Twitter schickt Entwickler an eigene „Uni“

Das Unternehmen hat das Startup „Marakana“ gekauft, ein Anbieter für Open Source Trainings. Damit will Twitter seine Entwickler intern in der “Twitter University”  weiterbilden. [mehr dazu im Twitter Blog]

Neues Frauenportal „Bustle“

Kein geringerer als der Gründer der Sport-Website „Bleacher Report“ launcht ein Portal für die gegenteilige Zielgruppe: Bustle soll ein Lifestyle-Portal für Frauen sein. Bryan Goldberg hat dafür 6,5 Millionen Dollar aufgestellt. [mehr dazu bei Pando Daily]

Kräftige Finanzspritze für FitBit

Der Fitness-Tracker holt sich frisches Kapital in der Höhe von 43 Millionen US-Dollar. Unter den Investoren sind Softbank Capital, Qualcomm Ventures und SAP Ventures. [mehr dazu bei Fortune]

Oracle CEO Larry Ellison über Gott und die Welt

Apples Zukunft ohne Steve Jobs sieht düster aus, Google-Chef Larry Page macht böse Dinge: So lässt sich ein aktuelles TV-Interview mit dem Oracle-Chef Larry Ellison zusammenfassen. Im Gespräch mit Star-Talker Charlie Rose sprach er außerdem über die NSA. [mehr dazu bei CBS]

Facebook: 78 Prozent der User greifen mobil zu

Das Social Network veröffentlichte Details zur User-Nutzung und Länderaufteilung. Die Zahl der täglich aktiven User hat sich demzufolge vom ersten auf das zweite Quartal 2013 um mehr als 10 Prozent erhöht. [mehr dazu bei TechCrunch]

Bild: Photo by Troy Holden

Asuum: „Accelerator muss zum Startup passen“

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Assum Erfahrungsbericht Plug and Play Accelerator

Accelerator muss zum Startup passen

Man kann von der Flut von Accelerators in Berlin halten, was man will: Wenn der Accelerator strategisch zum Geschäftsmodell passt, ist er unbezahlbar. Wenn nicht, sollte man es sich zweimal überlegen und mit Anteilen ruhig geizig sein. Wir sind Teil von Axel Springer Plug and Play und konnten dank unserer Anpassung des Geschäftsmodells vor vier Wochen beide Seiten – einmal mit strategisch passenden Geschäftsmodell, einmal ohne – ganz gut kennenlernen.

Erst einmal kurz zu uns: Wir haben mit Asuum (www.asuum.de) eine kontextuelle Technologie entwickelt, um zu jedem Text passende Produkte anzeigen. Praktisch machen wir so jeden Text shopbar. Wenn ein Nutzer also einen Artikel über das Leben in Paris liest, kann er direkt passende Reiseführer oder Bildbände entdecken. Wenn er den Artikel auf seinem iPhone liest, bekommt er statt Produkten relevante Apps angezeigt. Insgesamt gibt es über 300 Designs, die sich – je nach Relevanz des Matches – anpassen, um bestmöglich zum Kontext zu passen. Verlagen und Seitenbetreibern scheint das ganz gut zu gefallen: Mittlerweile haben wir Kunden wie „Forbes“, „GEO“ oder „Bild der Frau“ und eine Warteschlange von mehr als zwei Monaten.

In Accelerators verhält es sich wie überall anders auch: Überlege dir erst, wie du deinen Kontakten helfen kannst, bevor du sie um Hilfe fragst. Wir monetarisieren das Content-Umfeld von Publishern, ohne dass sie ihre Kunden mit invasiver und unpassender Werbung nerven müssen.

Geschäfsmodell gedreht

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Ganz so einfach war es aber auch nicht, deswegen hier ein kurzer Rückblick. Wir haben uns im Februar kennengelernt und einige Monate an Asuum via Skype gearbeitet, bevor wir nach Berlin gezogen sind. Damals waren wir noch auf B2C ausgerichtet und wollten – wie leider viele andere auch – eine Art Google für Produkte werden, alle Produkte also skalierbar nach Relevanz bewerten und unter einer hübschen Oberfläche zum Entdecken präsentieren. So hübsch, dass wir zwei Wochen nachdem wir eingezogen waren, von einer sehr reichweitenstarken deutschen Website, mit der wir davor in Kontakt standen, fast 1:1 kopiert wurden.

In Engagement- und Conversion-Metriken lagen wir deutlich vor allen Mitbewerbern. Darin, Nutzer auf die Seite zu bringen, nicht. Nach drei sehr intensiven Tagen, langen Gesprächen innerhalb des Accelerators, stand die Entscheidung für den B2B-Schwenk fest. So haben wir es geschafft, durch Verlage und Blogger skalierbaren Traffic zu bekommen und trotzdem unseren Fokus beizubehalten.

Co-Working-Büros nerven

Am Anfang lag der größte Vorteil für uns darin, mit dem Accelerator einen Rahmen für uns vier Gründer und unsere noch sehr junge Firma zu finden. Heute profitieren wir, gerade auch weil wir im Verlagswesen tätig sind, stark von den Kontakten in und außerhalb des Konzerns. Dabei ist für alle Teams sicher überraschend und konzernuntypisch die allgemeine Offenheit innerhalb von Axel Springer und die Bereitschaft, vieles unbürokratisch auszuprobieren und Tests auf den größten europäischen Webseiten einfach freizugeben.

Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass wir Teilnehmer der ersten Runde sind und zurzeit jeder im Konzern interessiert ist. Als wir erste Referenzkunden gesucht haben, hat es zwei Tage und ein Telefonat gebraucht, bis wir auf „bildderfrau.de“ und „gofeminin.de“ live gehen konnten.

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Was in der Gründungsphase eher nervig als hilfreich ist, sind mit Sicherheit Co-Working-Büros. Obwohl in manchen Phasen sicher sinnvoll, sind sie es während der Gründung, wenn vieles intensiv diskutiert werden muss, nicht. Mit anderen Startups im selben Haus zu sitzen, ist für die Motivation allerdings unerlässlich. Wir haben uns am Anfang sehr von Workshops und Events ablenken lassen. Hier muss man den richtigen Mix aus allgemeiner Offenheit und Fokus finden, dann ist der Vorteil aber enorm.

Früh internationalisieren

Durch das Joint Venture mit Plug and Play und der daraus resultierenden Möglichkeit, nach San Francisco zu gehen, können wir schon sehr früh internationalisieren. Um zu erfahren, wie es nach dem Programm weiter geht, kann man da einfach ins Portfolio der einzelnen Accelerators schauen und die ehemaligen Teams kontaktieren. Gerade in diesem Punkten unterscheiden sich die Accelerators enorm – sicher ein Grund, dass wir uns für Axel Springer entschieden haben. Zudem sind drei Monate eine enorm kurze Zeit, an deren Ende die Entscheidung steht, ob es weitergeht oder eben nicht.

Acceleratoren helfen schon früh einen professionellen Rahmen aufzubauen. Wie groß die konkreten Vorteile sind, hängt aber sehr davon ab, wie das jeweilige Geschäftsmodell und der Accelerator strategisch zusammenpassen. Wenn es das nicht tut, sollte man Nein sagen können. Wenn es das tut, findet man keinen Ort, seine Idee schneller zu validieren.

Bildquelle: Asuum

Während Du schliefst: Investoren – wenig Vertrauen in Europa

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Die wichtigsten Tech- und Start-Up-News der Nacht

Während Europa schläft, läuft die Tech-Branche an der US-Westküste auf Hochtouren.

3D-Scanner für das Volk

Das Unternehmen MakerBot bringt nächste Woche seinen 3D-Scanner “Digitizer” auf den Markt. Das Gerät lässt Objekte einscannen, die dann über einen 3D-Printer repliziert werden können. Den Preis des Scanners gab der Produzent noch nicht bekannt. [mehr dazu bei Engadget]

Investoren bei Europa-Geschäften skeptisch

Die allgemeine Stimmung unter den Investoren fragte die “National Venture Capital Association” in einer Studie mit Deloitte ab. Laut dieser ist das Vertrauen von Venture Capitalists in den europäischen Markt noch gering. Investiert wird lieber lokal als global. Außerdem sinkt das Interesse am Social Media-Sektor. Von den  403 Befragten waren übrigens 35 Prozent aus den USA, 2,2 Prozent aus Deutschland.  [mehr dazu bei PandoDaily]

App.net holt sich 2,5 Millionen US-Dollar

Die ein Jahr alte Social Media-Plattform App.net hat eine Finanzierungsrunde von 2,5 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Das Investment kommt von Andreessen Horowitz. Bisher hatte sich das Startup mit 500.000 Dollar aus Crowdfunding-Kampagnen finanziert. [mehr dazu bei TechCrunch]

Chegg meldet Börsengang an

Der Online-Buchverleih Chegg meldete am Mittwoch seinen Börsengang an. Dadurch erhofft sich das acht Jahre alte Unternehmen eine Kapitalspritze von 150 Millionen US-Dollar. [mehr dazu bei Wall Street Journal]

Cisco streicht 4.000 Stellen

Der Software-Konzern kündigte an, im kommenden Quartal von rund 4.000 Mitarbeitern zu verabschieden, was fünf Prozent des Headcounts entspricht. [mehr dazu bei AllThingsD]

Google Ventures schickt seine Startups auf “Design Sprints”

Ein Fünf-Tage-Prototyping-Programm hat Google Ventures für seine Startups entwickelt. Der sogenannte “Design Sprint” soll den Unternehmern dabei helfen, ihr Produkt möglichst rasch marktreif weiterzuentwickeln. Bei der “Grow Conference” in Vancouver gaben die Design-Experten von Ventures 170 Startups einen Einblick in ihr Konzept. [mehr dazu VentureBeat]

Startup-dichte US-Städte

Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung ist Nordkalifornien nicht die Region mit der höchsten Startup-Dichte. Eine neue Auswertung zeigt, dass das Tech-Städtchen Boulder in Colorado gemessen an der Größe die meisten Startups beherbergt. [mehr dazu bei Quartz]

Bild: Makerbot


Softdrink-Hersteller: Coca-Cola startet weltweit Acceleratoren

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Coca Cola Accerlator

Coca-Cola: Softdrinks und Startups

Passen Coca-Cola und Startups zusammen? Der Zuckerbrause-Gigant glaubt es jedenfalls – und plant Accelerator-Programme bis zum Jahresende in neun Städten weltweit, darunter in Berlin und Istanbul. Die Programme in Sydney und San Francisco wurden bereits gestartet. Glaubt man der Präsentation von Coca-Colas Innovationschef David Butler in der australischen Großstadt vom Monatsbeginn, ist der Accelerator in Mexiko City ebenfalls schon aktiv. Die nächsten Städte in der Pipeline sind Rio de Janeiro, Buenos Aires, Bangalore, Berlin, Singapur und Istanbul.

„Vor einem Jahr hat das Unternehmen tief durchgeatmet und gefragt: Was machen wir eigentlich nicht, wenn es Innovation geht?”, erklärte Butler. „Man kann sich in dem Wort verlaufen, aber im Wesentlichen lief es darauf hinaus, dass in diesem Ökosystem, dieser Community, eine Menge passierte, und wir waren nicht dabei…”

Mit Details geht das Unternehmen bewusst sparsam um, noch ist alles ein Experiment. Pro Stadt sollen die Accelerator-Programme von lediglich zwei Personen betreut werden. Anders als bei den meisten anderen Programmen gehe es dabei nicht um Finanzierung oder Werbung, sonder um „das gemeinschaftliche Design, die Zusammenarbeit und den Aufbau von Startups“. Coca-Cola will dabei das eigene Know-how bei der Skalierung und andere Assets einbringen, „um neue Wege zu schaffen, über die globaler Mehrwert geschaffen werden kann“.

Einstieg ins Gesundheitsgeschäft?

Butler erklärte dem Publikum in Sydney, dass zwei große Interessengebiete die Themen Wohlbefinden und Vertrieb sein sollen. Wie genau das aussehen kann, hänge vom jeweiligen Land und der jeweiligen Stadt ab. „Das Ganze könnte also so divers sein wie ein tragbares, Coca-Cola gebrandetes Gerät, das Dir dabei hilft, gesund zu bleiben, oder dass Coke selbst bei der Auslieferung von Waren behilflich ist?“, fragte ein Zuhörer. „Ganz genau“, antwortete Butler. „Das sind zwei Konzepte, an denen wir gerade arbeiten.“

Es ist nicht der erste Vorstoß von Coca-Cola in die Startup-Welt. Im Jahr 2001 hatte das Unternehmen in seiner Heimatstadt Atlanta zusammen mit der Georgia Tech University einen Inkubator gestartet. Das Projekt mit dem Namen Fizzion bot jungen Unternehmen Unterstützung an und bis zu 250.000 US-Dollar an Seedkapital im Gegenzug für zwölf Prozent am Startup. Wie Bloomberg Businessweek berichtete, wurde das Vorhaben aus unbekannten Gründen aufgegeben.

Zuletzt war Coca-Cola der erste nicht aus dem Tech-Bereich stammende Sponsor des Startup Weekend, das sich vor Kurzem mit der Startup America Partnership zusammenschloss um das weltweite Startup-Netzwerk UP Global zu starten. Die Zuhörer in Sydney nahmen die Pläne des Softdrink-Herstellers zwar grundsätzlich positiv auf, wiesen aber auf die vorherrschende Kluft zwischen Konzernen und Startups hin. In Berlin wurde bisweilen schon ein Übermaß an Accelerator-Programmen bemängelt – Microsoft, die Deutsche Telekom, Axel Springer, der Pharma-Gigant Bayer und die Supermarkt-Kette Rewe sind nur einige der Konzerne, die in den vergangenen Monaten entsprechende Startup-Programme angekündigt hatten.

Coca-Cola wird sich mehr Mühe geben müssen als einige der genannten Namen, um das Vertrauen der Startup-Szene für sich zu gewinnen. Ob das gelingt, wird insbesondere von den beiden Persönlichkeiten abhängen, die die jeweiligen Programme leiten. Eine Aussage zu dem Startzeitpunkt des Berliner Programm steht noch aus.

Übersetzung: Alex Hofmann

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von Moyan_Brenn_BE_BACK_IN_SEPTEMBER, der Artikel erschien zuerst bei Gründerszenes Schwestermagazin VentureVillage.

Immoscout-Accelerator: Wo ist der Haken, Torsten Oelke?

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Torsten Oelke Immobilienscout You Is Now

Torsten Oelke, Initiator des Immoscout-Inkubators You Is Now.

„Wir wollen an der Innovationsgeschwindigkeit teilhaben.“

Vor einigen Wochen lieferte sich der Immoscout-Inkubator You Is Now (www.youisnow.de) eine öffentliche Schlammschlacht mit seinem Startup Deskwanted. Jetzt startet er sein Accelerator-Programm. Was Gründern dort geboten werden soll und warum immer mehr Accelerator-Programme entstehen: ein Interview mit Torsten Oelke, dem Initiator von You Is Now.

Jetzt ist also auch Immoscout mit einem Accelerator-Programm unterwegs. Nervt die Accelerator-Schwemme nicht manchmal?

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Es ist für viele Unternehmen durchaus sinnvoll, ein solches Programm zu starten. Die Forschungsabteilungen vieler Großunternehmen sind heute zu langsam, um mit den schnellen Entwicklungen mitzuhalten, vor allem im technologischen Bereich. Immer mehr Branchen digitalisieren sich, da sind Accelerator-Programme ein weiterer Kanal, um mit der Innovationsgeschwindigkeit mitzuhalten.

Coca-Cola hat diese Woche auch einen Accelerator angekündigt – es kommen immer mehr!

Ich glaube, dass sich dieses Format etablieren wird, weil viele Unternehmen sehen, wie innerhalb kurzer Zeit technologische Weltmarktführer entstehen – die im schlimmsten Fall die eigenen Geschäftsmodelle zerstören können.

Ein paar Startups zu unterstützen ist ja auch deutlich günstiger als teure Entwicklungsabteilungen.

Es ist nicht ausschließlich der finanzielle Aspekt. Aber klar. Ein Programm mit fünf Startups, die jeweils 25.000 Euro bekommen ist im Vergleich zur Gesamtstruktur großer Konzerne kostengünstig. Aber es gibt noch einen Vorteil: Kleine Teams sind schneller und können den Plan auch ändern, wenn es in die falsche Richtung läuft.

Warum macht Ihr Euer Programm?

Wir haben mit unserem Inkubator gemerkt, dass sich viele Startups in einer sehr frühen Phase bewerben, oft eben zu früh. Diese Teams wollen wir mit dem Accelerator abholen und ihnen helfen, bei ihrer Produkttechnologie schneller voranzukommen.

Wie ist der Deal bei Euch?

Jedes unserer fünf Startups, die wir zum Start im November auswählen, bekommt 25.000 Euro. Und wir nehmen dafür keine Anteile.

Keine Beteiligung? Ihr seid doch keine Wohltätigkeitsorganisation. Wo ist der Haken?

Gibt es nicht.

Ach komm.

Doch, ist so. Die Teams befinden sich noch in einer Lernphase, in der wir sie begleiten und mit unserem Wissen als IT-Unternehmen unterstützen können. Ich glaube: Wenn beide Seiten nach drei Monaten Zusammenarbeit im Accelerator denken, dass sie von einer Partnerschaft etwas haben, bieten wir mit unserem Inkubator You Is Now ein passendes Beteiligungsangebot für die nächste Stufe. Oder wir helfen mit unseren Kontakten bei einer Finanzierung.

Aber was versprecht Ihr Euch davon?

Wir glauben, dass es am Anfang um gute Produkte und die langfristige Entwicklung von Geschäftsmodellen geht. Der Accelerator ist daher konzeptionell nicht vergleichbar mit einem Investment-Portfolio. Wir wollen auch an der technologischen Innovationsgeschwindigkeit teilhaben. Es geht um gegenseitigen Austausch.

Ihr hattet gerade eine öffentliche Auseinandersetzung mit einem Eurer Startups: Deskwanted hat You Is Now vorgeworfen, Leistungen nicht erbracht zu haben. You is Now hätte die Gründer zuletzt wie weisungsabhängige Angestellte behandelt.

Diese Anschuldigung ist absolut haltlos. Es gibt keinerlei Grundlage für den Vorwurf.

Startups werden sich jedoch fragen: Kann ich mich bei You is Now bewerben nach der Auseinandersetzung. Was sagt Ihr denen?

Ich würde sagen: Sprecht mit den Teams, die bei uns im Programm sind oder waren. Viele von ihnen sind auf Konferenzen unterwegs. Redet mit Ihnen und fragt Euch dann, ob das Programm zu Euch passt.

Ihr kooperiert mit dem Founder Institute, warum?

Wir haben im vergangenen Jahr schon zusammengearbeitet, die Teams aus unserem Inkubator konnten an den Veranstaltungen des Founder Institute teilnehmen. Jetzt konnten wir Sascha Karstädt, der das Founder Institute in Berlin leitet, als Programmmanager für das Accelerator-Programm gewinnen. Er bringt sein Netzwerk mit ein.

Das heißt?

Youtube-Gründer Jawed Karim war etwa vergangenes Jahr da und hat uns das Pitchdeck gezeigt, mit dem er und seine Mitgründer damals um Geld bei Investoren warben. Das beste der fünf Teams aus unserem Accelerator-Programm laden wir dann im März 2014 mit dem Founder Institute in Silicon Valley ein.

Silicon-Valley-Tourismus?

Richtiges Programm. Warum nicht dorthin fahren, um von den besten zu lernen? Klar, nicht jedes deutsche Startup muss in die USA. Aber zu sehen, wie dort gearbeitet wird und was Investoren wollen, kann helfen. Darum wollen wir unser Gewinnerteam vor Ort auch auf dem Show Day vom Founder Institute pitchen lassen.

Bild: You Is Now

Diskussion: Rösler will neuen Neuen Markt – gute Idee?

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Bulle und Bär vor der Börse

Bullen- oder Bärenmarkt: Was haltet Ihr von den Plänen eines neuen Neuen Marktes?

Ein neues Tech-Segment – gute Idee oder Wahlkampfblabla?

Die New Economy endete für viele im Desaster: Kurse schmierten ab, Unternehmen mussten schließen, 2003 machte auch der Neue Markt dicht, das Segment der Deutschen Börse, in dem sechs Jahr lange innovative Tech-Unternehmen gehandelt wurden. Zwischenzeitlich sehr erfolgreich: Allein im Jahr 2000 gingen 140 Unternehmen an die Börse.

Nun arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium nach Informationen des Handelsblatts an einer Neuauflage, um Startups und VCs eine weitere Exit-Möglichkeit zu schaffen.

Der Bundesverband Deutscher Startups fordert schon länger ein entsprechendes Segment. Im Juni soll sich der Verband mit Vertretern des Ministeriums sowie der Börse getroffen und erste Gespräche geführt haben. Wirtschaftsminister Rösler (FDP) habe sich zudem bereits mit dem Chef der Deutschen Börse, Reto Francioni, getroffen. Die Börse stehe den Plänen „sehr positiv“ gegenüber, zitiert das Handelsblatt Finanzkreise. Der Bundesverband Deutscher Startups hofft, dass das neue Börsensegment bereits Mitte kommenden Jahres starten kann.

Was haltet Ihr von der Idee? Glaubt Ihr an die Umsetzung? Ist es nur Wahlkampf von Philipp Rösler, der in den vergangenen Wochen vom Valley bis nach Israel und zu zig Internetfirmen in Deutschland gereist ist? Würde ein neues Börsensegment die Finanzierung hierzulande erleichtern? Am Ende gar mehr Risikokapital anlocken, weil es die Exit-Möglichkeit an der Börse gibt?

Wir freuen uns auf Eure Kommentare, um einen Überblick über die Meinungen in der Branche zu bekommen.

Bild: La-Liana / pixelio.de

Betandsleep-Aus: Eine notwendige Erfahrung für die Crowd

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Crowdfunding

Betandsleep-Aus: wichtige Erfahrung für das Crowdfunding

Nun wird sich’s weisen. Bislang schwebte Crowdfunding auf einer Erfolgswelle – nicht zuletzt, weil es noch keine wirklichen Negativmeldungen gab. Das hat sich nun geändert, mit Betandsleep stellt das erste der insgesamt 38 auf Seedmatch finanzierten Startups den Geschäftsbetrieb ein. Mit seinem Konzept, Hotelzimmer „auf einem alternativen Weg an Reisende zu vermitteln“, hatte das Jungunternehmen im Oktober vergangenen Jahres 161 Schwarm-Investoren angelockt, welche die damals geltende Höchstgrenze von 100.000 Euro zusammenlegten.

Die Summe ist für die Anleger nun futsch. Zwar war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Crowd-finanziertes Unternehmen aufgeben muss. Neun von zehn Startups scheitern bekanntlich – grob geschätzt. Allerdings waren die Schwarm-Investoren bislang eher verwöhnt, die Finanzierungsform lieferte bislang nur Rekordschlagzeilen. Neue Höchstgrenzen wurden möglich gemacht, immer schneller waren diese erreicht. Nun bekommt das Crowdfunding-Image seinen ersten Kratzer.

Lobenswert: offener Umgang mit der Situation

Positiv ist dabei, dass die Plattform und das Jungunternehmen recht offen mit der Situation umgehen: „Trotz intensiver Bemühungen in den letzten Monaten ist es dem Hamburger Startup nicht gelungen, eine ausreichend hohe Anschlussfinanzierung zur Fortführung des Unternehmens zu sichern“, heißt es erklärend auf der Webseite. Zwar sei man bereits im Gespräch mit einem Investor gewesen – dieser sei allerdings „überraschend abgesprungen, das Investment ist nicht mehr zustande gekommen,” erklärt Alexander Penk, Gründer von betandsleep. Alle anschließenden Bemühungen um alternative Investoren blieben leider erfolglos.

Das Konzept des Crowdfunding steht nun vor einer ersten Bewährungsprobe. Zum einen was die Schwarm-Geldgeber angeht. Zwar hatten laut Seedmatch 96,7 Prozent der Befragten in einer Umfrage geäußert, sie seien sich der Risiken bewusst. Wie die Reaktion ausfällt, wenn wirklich Geld verloren gegangen ist, muss sich aber erst zeigen. Das gilt sowohl für Wieder- wie auch für Neu-Investoren – dass deutsche Anleger nicht besonders risikofreudig sind und schnell das Weite suchen, wenn es nicht so läuft, hat die Tech-Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt.

Knackpunkt Anschlussfinanzierung?

Sollte das Crowdfunding-Image zu sehr leiden, gilt für professionelle Investoren ähnliches: Zum anderen könnten weitere Negativnachrichten dann nämlich weitere Auswirkungen auf die Folgeinvestitionen haben – was besonders angesichts der Betandsleep-Hintergründe einem Henne-Ei-Problem gleich kommen würde. 16 der Seedmatch-finanzierten Startups haben nach Angaben des Anbieters zwar bereits eine Anschlussfinanzierung über Business Angels, Venture-Capital-Gesellschaften, öffentliche Zuschüsse (oder einer Kombination aus diesen) bekommen. Im Umkehrschluss suchen 21 allerdings noch eine.

Natürlich ist eine einzelne Negativnachricht noch lange kein Grund, übertrieben skeptisch zu werden. Betrachtet man die Entwicklung zumindest in den USA, scheint für die Finanzierungsform noch gutes Potenzial zu bestehen. Das zeigt auch die unten stehende Infografik. Allerdings gibt es im noch jungen deutschen Markt noch Aufklärungsbedarf. Wann ist eine solche Finanzierung sinnvoll – sowohl aus Sicht der Unternehmen wie auch der Anleger? Wie wird ein Startup bewertet? Was ist Hype, was ein guter Businessplan?

Derweil hilft die Betandsleep-Entwicklung, bei den Schwarm-Investoren im Bewusstsein verankern, dass Startup-Kapital Risikokapital ist – und als solches zwar gute Renditen verspricht, im schlimmsten Fall aber ein Totalverlust droht. So unschön diese Erfahrung für das Jungunternehmen und seine Investoren sein mag, diese Erkenntnis wird der Schwarm-Finanzierung insgesamt gut tun.

Titelbild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von James Cridland; Infografik: GoGetFunding

Cleverlize: Accelerator – und danach?

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Von der Startup-Idee zur Beschleunigung

Um von einem Accelerator zu profitieren, braucht man eine Idee. Am besten noch: die Idee ist schon etwas gereift, sodass zum Beispiel schon ein Mock-up oder ein Prototyp vorliegt. Denn steht man zu sehr am Anfang, reicht die Zeit im Accelerator nicht aus. Wir hatten bei Cleverlize (www.cleverlize.com) beides, als wir im Herbst 2012 in die Münchner Büroräume von Wayra eingezogen sind.

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Mit der Idee und dem Prototypen haben wir uns im Mai 2012 bei Wayra beworben. Mit Cleverlize entwickeln wir eine Plattform, die es Nachhilfelehrern und Trainern ermöglicht, ihre eigenen Lehrinhalte auf die Smartphones und Tablets ihrer Kursteilnehmer zu bringen. Ohne Programmierkenntnisse kann so zum Beispiel ein Englisch-Nachhilfelehrer seinen eigenen Kurs erstellen und wenn er will, auch über unsere Marktplatz-App verkaufen. Weltweit mehr als 1,5 Millionen Nutzer haben bisher das Lernen mit uns schon ausprobiert.

Ist Accelerator das Richtige?

Zuerst waren wir Gründer uns nicht ganz sicher ob ein Accelerator das Richtige ist, da wir ein wenig befürchteten an Selbständigkeit zu verlieren. Nichtsdestotrotz haben wir uns beworben und sind prompt zum ersten Gespräch eingeladen worden. Die Reise ging also los.

Nach einem weiteren Selektionsgespräch sind wir dann im August zur Wayra Week in Berlin eingeladen worden. Dort ging es darum, vor einer internationalen Jury aus Investoren unsere Idee zu pitchen. Dort konnten wir uns zusammen mit sechs anderen Teams durchsetzen. Bis dahin waren wir uns dann auch sicher, dass ein Accelerator uns helfen kann unser Startup zu beschleunigen. Es folgen: Die Verhandlungen.

Verhandlung vor dem Accelerator-Programm

Wie bei normalen Beteiligungen durch Investoren möchten Acceleratoren in der Regel auch einen Anteil beziehungsweise Mehrwert aus der Partnerschaft. Dies impliziert, dass ein Beteiligungsvertrag zwischen dem Startup und dem Accelerator geschlossen wird. Bei manchen dieser Bedingungen hatten wir allerdings Bedenken als wir den Vertrag das erste Mal durchgingen.

Also nicht sofort Accelerator sondern zuerst einmal verhandeln. An dieser Stelle sei jedoch gleich angemerkt, dass die Verhandlungsbereitschaft von Acceleratoren variiert. Und je mehr Startups ein Accelerator unterstützt, desto weniger wird er sich auf individuelle Bedingungen einlassen. Wir waren die erste Runde, die bei Wayra in Deutschland in den Accelerationsprozess eingestiegen ist und konnten so für uns sehr wichtige Punkte klären und vertraglich absichern. Das Tor für die Accelerationsphase war also geöffnet.

Von 150 auf 280 km/h, in extrem kurzer Zeit

Nach den Verhandlungen sind wir Ende Oktober dann also in die Büroräume von Wayra eingezogen. Und wer glaubt, Accelerator ist reinsetzen und sich berieseln lassen, liegt etwas falsch. Von Anfang an ging es los mit intensiven Pitch-Trainings, Mentoren-Gesprächen, Investoren-Sparrings und und und. Keine Langeweile sondern eine extrem intensive aber auch lehrreiche Zeit.

Vor allem die Pitch-Trainings mit den anderen Startups um uns herum sind impulsiv, aber gut. Sie haben uns definitiv voran gebracht. Nicht nur beim Pitch sondern durch kritische Fragen auch in der Geschäftsentwicklung. Jeder wollte immer noch besser sein. Ab einem gewissen Zeitpunkt aber haben wir dann auch festgestellt, es wird zu perfektionistisch, was sich nicht mit einem Startup mit begrenzten Ressourcen vereinen lässt. Hier muss gesagt werden, dass Acceleratoren über die geschaffenen Rahmenbedingungen möglichst einen einheitlichen Standard auf alle Startups ausbreiten wollen. Macht aus Accelerator-Sicht auch durchaus Sinn, da bei allen ein Grundniveau geschaffen wird. Zugleich bedeutet es für viele Gründer aber auch eine sehr hohe Anzahl an Trainings, Mentoring etc. und damit verbunden, eine Menge an Zeit die nicht in die direkte Entwicklung des Startups fließt. Die Brücke zu schlagen zwischen Standard und Individualität ist mit Sicherheit eine Herausforderung, die Acceleratoren in Zukunft noch stärker beschäftigen wird.

Startups, die neu in einem Accelerator sind sei daher geraten, stets für die Eigenständigkeit einzustehen und selbst zu bestimmen wie weit es Leistungen in Anspruch nimmt beziehungsweise an welcher Stelle dies nicht erforderlich ist. Bei uns hat es diesbezüglich sehr gut geklappt, wobei wir auch von Anfang an immer klar gesagt haben, was uns voran bringt und was nicht. Gründer in der Accelerationsphase sollten sich stets eines bewusst machen: jedes Startup ist weiterhin ein eigenständiges Unternehmen und daher auch eigenständig handelnd. Accelerator hin oder her.

Globales Programm

Wir haben uns bewusst für einen Accelerator entschieden, der unserem international ausgerichteten Geschäftsmodell entspricht. Die globale Komponente von Wayra, war also ein wichtiges Argument für uns. Und sie wurde Ende letzten Jahres bestätigt, als wir als eines von 16 Wayra-Startups (weltweit ca. 260 Startups) zum globalen Wayra Demo-Day in Miami eingeladen wurden. Neben Networking mit US-amerikanischen Investoren und Business Angels konnten wir auch unser länderübergreifendes Startup-Netzwerk erweitern.

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Zurück vom Internationalen zum Alltag in Deutschland. Häufig wird durch Acceleratoren der „Zugang zur Kundenbasis“ oder das „Öffnen von Türen“ erwähnt. Aber was ist das eigentlich und wer garantiert mir, dass ich den Zugang bekomme? Prinzipiell gibt es keine Garantie dafür. In unserem Fall konnten wir zum Beispiel ein Netzwerk zur Marketing-Abteilung der Wayra-Muttergesellschaft Telefónica o2 aufbauen. Dadurch haben wir dann Zugriff auf eine SMS-Werbekampagne bekommen. Dies hat unsere Marktplatz-App auf den ersten Platz im deutschen App-Store, in der Kategorie Bildung katapultiert. Ein cooles Gefühl, seine eigene App vor der hauseigenen App von Apple zu sehen.

Aber selbst in einem Accelerator erfolgen solche Aktionen „derzeit“ leider immer noch zu selten. Ein Accelerator der solch konkrete Aktionen vertraglich in die Leistungsbeschreibung mit aufnimmt, sollte durch Gründer bei der Accelerator-Selektion priorisiert werden. So lange dies aber nicht vertraglich geregelt ist, liegt es an jedem Startup selbst, die vom Accelerator geöffneten Kanäle intensiv zu bearbeiten und die maximalen Möglichkeiten des Kundenzugangs rauszuholen.

Accelerator und dann?

Irgendwann endet das Accelerator-Programm und das Startup ist gefordert, auf eigenen Beinen die Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten. Bei Cleverlize haben wir uns während der Beschleunigungsphase bereits gut darauf vorbereitet, indem wir stets Wert auf Selbständigkeit gelegt haben. Inwiefern wir vom Alumni-Netzwerk von Wayra profitieren wird sich erst zeigen. Wir wünschen uns natürlich, dass wir auch weiterhin Zugriff auf die Kundenbasis haben und wir auch in Zukunft vom Investoren-Netzwerk profitieren.

Zum Ende unserer Beschleunigungsphase stellt sich also die Frage, ob es die richtige Entscheidung war und ob ein Accelerator ein Erfolgsgarant ist? Ja und Nein. Wir konnten unser Business-Modell optimieren und haben ein breites Netzwerk zu Business Angeln und Investoren aufgebaut, was uns in unserer aktuellen anstehenden Finanzierungsrunde hilft. Daneben haben wir auch die Nutzerbasis aufgebaut. Für Cleverlize können wir daher aus aktueller Perspektive sagen, es war eine gute Entscheidung.

Wir mussten allerdings auch hart dafür kämpfen. Der Eintritt in einen Accelerator an sich ist daher per se noch kein Erfolgsgarant. Heute erachten wir einen guten Accelerator als förderlichen Partner, der Rahmenbedingungen herstellt, die ein Startup schneller auf den Erfolgsweg bringen. Letzten Endes ist jedoch jedes Startup für die Erreichung des Erfolgs selbst verantwortlich. Ob wir wieder in einen Accelerator einsteigen würden? Das ist abhängig vom Startup und dem Geschäftsmodell sowie vom Accelerator. Gründer sollten sich im Klaren sein, was ein Accelerator bietet und ob das zur aktuellen Phase des Startups passt. Also genau hinschauen, bevor man sich bewirbt.

Bilder: Cleverlize

Social-Media-Management: Sechs Millionen Euro für Falcon Social

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Neben Target Partners (www.targetpartners.de) an der Series-A-Finanzierungsrunde der SaaS-Plattform für Social-Media-Management ebenfalls beteiligt ist die bereits investierte, dänische Venture Capital-Gesellschaft NorthCap Partners. Falcon Social (www.falconsocial.com) mit Sitz in Kopenhagen will das frische Geld in den Ausbau der Technologie und der internationalen Marketing- und Vertriebsaktivitäten investieren.

Neuer Neuer Markt: Sind deutsche Startups reif für die Börse?

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Florian Nöll, Bundesverband Deutscher Startups

Florian Nöll vom Bundesverband Deutscher Startups

Das Wissen liegt unter den Trümmern des Neuen Marktes

Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet mit der Deutschen Börse an Plänen für eine Neuauflage des Neuen Marktes. Mit am Tisch bei den Gesprächen: der Bundesverband Deutscher Startups, der bereits seit längerem Lobbyarbeit für die Idee betreibt. Vorstandsmitglied Florian Nöll über die Idee – und was er sich davon verspricht.

Der Neue Markt 2003 endete im Desaster. Warum wollt Ihr eine Neuauflage?

Das ist eine Riesenlast, richtig. Aber dass es einmal schief gegangen ist, heißt ja nicht, dass man es nie mehr probieren sollte. Wir haben alle daraus gelernt. Es gibt große Unterschiede zwischen 2003, als auch der ein oder andere Halbstaatskonzern mit an der Misere beteiligt war, und heute.

Nämlich?

Früher hat es gereicht, wenn man Dotcom an seinen Firmennamen gehängt hat. Es gab Vorschusslorbeeren, nur weil man im Neuen Markt war. Gerade weil der Neue Markt so schlecht lief am Ende, wird der ganze Vorgang deutlich kritischer gesehen werden.

Wie sollen die Kriterien für ein neues Segment denn aussehen?

Wir wollen gar nicht, dass Regularien, die damals eingeführt wurden, wieder zurückgedreht werden. Wir haben auch nicht das Ziel, Privatanleger zu Geldgebern zu machen, sondern wollen, dass sich das Angebot an institutionelle Anleger richtet.

Starten wollt Ihr schon im nächsten Sommer. Ist das überhaupt realistisch?

Technisch ist das keine Herausforderung, sagt die Börse. Man muss es wollen und gut vorbereiten. Und wir sind doch die Startup-Branche. Da sollte es in einem Dreiviertel Jahr doch möglich sein, so etwas durchzuziehen.

Ihr braucht Startups und Digitalunternehmen, die mitziehen und den Mut haben.

Es gibt in Deutschland zehn bis 20 Unternehmen, die ernsthaft über einen Börsengang nachdenken. Mit denen stehen wir im regen Austausch.

Reicht das wirklich? Zehn bis 20 Unternehmen?

Wir sprechen ja nur mit Firmen aus der Digitalwirtschaft. Ein neues Segment könnte auch für Biotech- oder Hightech-Firmen durchaus interessant sein. Fakt ist: Es wird auf jeden Fall Börsengänge geben.

Gerade dann: Warum ein neues Segment?

Nach jetzigem Stand würden sich viele eher irgendwo international aufs Parkett bewegen, anstatt es hierzulande zu tun. Darum hilft es, wenn in Deutschland mehr Aufmerksamkeit auf dem Thema ist. So bleibt es vielleicht nicht bei Einzelfällen, sondern man kann einen Schub für die gesamte Branche kreieren.

Noch gibt es wenig Erfahrungen mit der langfristigen Perspektive der neuen Startups. Wie erklärt Ihr die Storys an der Börse? Ist damit wirklich ein Schub hinzukriegen?

Genaugenommen brauchen wir diese langfristige Perspektive nicht, weil diese neuen Startups heute schon relevante Umsätze, sogar Gewinne machen. Das wäre zu Neuen Markt Zeiten fast schon hinderlich gewesen.

Woran liegt es, dass in Deutschland bisher keiner die Börse im Blick hat.

Wir glauben, es ist eher ein Wissens-  und Kommunikationsproblem. Weder Startups noch Investoren wissen an wen sie sich wenden sollen. Darum ist die jetzt anstehende Diskussion so wichtig. Am Ende ist Vielleicht auch egal, ob man ein Segment umbenennt oder ein neues schafft. Das muss die Börse entscheiden.

Also die Börse als Marketingtool?

Auch. Aber uns geht es vor allem um zwei zentrale Themen. Ein Börsengang bietet großes Wachstumspotenzial für Unternehmen jenseits der zehn Millionen Euro Umsatz. Bisher werden solche Startups vor allem von ausländischen Investoren unterstützt. Es gibt kaum Geld von deutschen Risikokapitalgebern. Zum andern ist die Möglichkeit eines Exits an der Börse auch ein wichtiges Kriterium für Frühphasen-Investoren. Exits sind derzeit in Deutschland viel zu selten.

Woran liegt das deiner Meinung nach?

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Es gibt wenige große, deutsche Internet- und Tech-Unternehmen, die als Käufer in Frage kommen, das ist in den USA anders. In Deutschland gibt es einfach eine andere Risikokultur – und einen schlechten Austausch zwischen Old und New Economy. Der deutsche Mittelstand tritt kaum als Käufer auf.

Aber es wird doch gerade ein Accelerator nach dem anderen gegründet.

Das ist in dieser Hinsicht auch positiv. Aber diese Accelerator-Programme sollten auch langfristig angelegt sein, Startups die Chance geben auch langfristig durch zum Beispiel eine starke Corporate-Venture-Abteilung unterstützt zu werden. Sonst gibt es ganz schnell auch negative Folgen.

Welche meinst du?

Zum Beispiel zu frühe Exits.

Siehst du genug Exit-Potenziale in Deutschland?

Das ist unsere Aufgabe auch bei den Börsenplänen: zu zeigen, dass es genug Startups gibt und geben wird, die börsentauglich sind. Wir glauben daran. Wir wissen aber auch, dass noch viel Aufmerksamkeit und Wissensvermittlung dafür nötig sein wird. Das Wissen, wie ein Börsengang zu stemmen ist, liegt für viele Startups leider noch immer unter den Trümmern des Neuen Marktes.

Bild: Florian Nöll

Thomas P. Offner: „Ich war schon Excel-Millionär“

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Corporate und Startups

Corporate-Büro-Gänge vor den Toren Münchens. Draußen sieht es beschaulich aus, drinnen schick, an den Wänden Fernseher. Unterföhring, hier sitzt ProSiebenSat.1. Über 3.000 Mitarbeiter hat der Medien-Konzern, in zwölf Ländern. Auch Startups sind der Gruppe immer wichtiger. ProSiebenSat.1 hat ein Accelerator-Programm, gründete 2013 mit Mato Peric den Inkubator Epic Companies und verfügt mit SevenVentures schon länger über einen Venture-Arm.

Gründerszene traf SevenVentures-Investment-Manager Thomas P. Offner und sprach über seinen Weg zu SevenVentures, darüber, was einen guten Investor ausmacht, über die richtige Zeit für TV-Media und seine Idee, den SevenVentures Pitch Day, bei dem am 14. November auf der Noah Conference Startups sieben Millionen Euro TV-Media gewinnen können, ohne Shares oder Umsatzanteile abzugeben.

„Durch Scheitern lernt man“

Thomas P. Offner muss sich den Vorwurf, als Investor keine Ahnung vom Gründen zu haben, nicht gefallen lassen. Der Österreicher hat in Wien und St.Gallen BWL studiert und Ende der 90er sein erstes Startup in Oldenburg aufgebaut. Es ging um Unified Messaging und es ging komplett schief. Er bereitete den Börsengang vor. Klar, die Zeit passte. „Die Firma wurde grandios gegen die Wand gefahren“, sagt Offner heute, der damals 26 Jahre alt war. Der Börsengang scheiterte, weil plötzlich niemand mehr an das Internet glaubte. „Ich war schon Excel-Millionär.“

Heute scheint er froh, dass alles anders kam. „Mit den Millionen wäre ich womöglich arrogant geworden. Durch das Scheitern habe ich extrem viel gelernt.“ Danach ging er zu Intel Capital, aber nach dem Platzen der Internetblase wurde kaum noch investiert. Er machte sich wieder selbstständig mit einer M&A-Beratung in Osteuropa. „Da ging noch was.“ Dann kam er über Kontakt zu Ferdinand Karl Piëch zu Audi und entwickelte den indischen Markt weiter. Drei Jahre lang, bis er merkte, dass er eigentlich gar kein richtiger Konzernmensch war.

Er ging zurück nach Wien zu Fatfoogoo als CFO, das war 2007. Ein Jahr später wurde das Startup an Digital River verkauft. Er nahm eine Auszeit, baute ein Weingut auf, dann gründete er Citydeal mit, in Österreich und der Schweiz. Er kannte Oliver Samwer aus der Zeit, in der dieser Alando aufbaute. „Ich mache Dinge aus drei Gründen: For the fun, for the glory und for the money, und zwar genau in dieser Reihenfolge; das habe ich von dem Vater einer Freundin übernommen und deshalb habe ich nach einem guten Jahr wieder aufgehört“, sagt Offner.

ProSiebenSat.1 und die Startups

„Anfang 2012 habe ich für ein Projekt mit ProSiebenSat.1 gesprochen. Und wurde prompt gefragt, ob ich nicht dazu stoßen möchte.“ Konzern, schwierig, dachte sich Thomas Offner, aber das Team überzeugte ihn. Er hatte Lust, Investor zu sein. Einen guten Investor mache Unterschiedliches aus: Erfahrung, aber auch Failure, Marktverständnis und ein gutes Netzwerk in Richtung anderer Investoren und Partner. Die Mentalität anzupacken und umzusetzen. Das alles brachte er mit.

Bei ProSiebenSat.1 hat man vor allem Interesse an großen Themen, für eine breite Zielgruppe. Der ProSiebenSat.1-Geschäftsbereich Digital & Adjacent, zu dem neben Online-Video, Games und Music auch der Bereich Ventures und E-Commerce gehört, gilt als Wachstumstreiber der ProSiebenSat.1-Guppe und erzielte 2012 ein Umsatzwachstum in Höhe von 38,1 Prozent. Zu den Themen gehören unter anderem Travel, Mode, Marktplätze, Dating, Mobile und Education.

SevenVentures-Pitch-Day-Idee

Die Tochter SevenVentures vereint mehrere Geschäftsmodelle: das Media-for-Revenue-Share- und Media-for-Equity-Geschäft, bei dem Unternehmen Werbezeiten gegen Umsatz- oder Firmenbeteiligung erhalten. Modelle, die auch kritisch von Startups hinterfragt werden. Manchmal hört man die Startup-Szene spotten, bei ProSieben oder Sat.1 gebe es fast nur noch Startup-Spots. ProSiebenSat.1 widerspricht dieser Behauptung übrigens.

Die klassische TV-Vermarktung ist nach wie vor das Kerngeschäft von ProSiebenSat.1, mit der das Unternehmen den Großteil des Umsatzes erwirtschafte; den höchsten Wachstumsbeitrag, das dynamische Wachstum, liefere aber das Segment Digital & Adjacent, wobei Ventures & Commerce mit einer Steigerung um 164 Prozent den stärksten Wachstumsbeitrag liefert.

SevenVentures macht aber auch Geld-Investments. So kaufte der Investment-Arm beispielsweise Mydays oder Billigermietwagen.de und erweiterte sein strategisches Portfolio um das Segment Reisen.

Vergangenes Jahr hatte Offner die Idee, eine Art Startup-Pitch auszuschreiben. Der Vorstand fand die Idee gut, und so entschied man sich, auf der Noah Conference in London einen Live-Pitch mit Übertragung auf MyVideo umzusetzen.

Die Idee zum SevenVentures Pitch Day (www.7vpd.com) ist einfach: Sieben Millionen Euro TV-Media-Leistung gibt es zu gewinnen, ohne Abgabe von Shares oder Umsatzbeteiligung. „Der SevenVentures Pitch Day ist eine Art PR-Aktion in eigener Sache“, sagt Offner. „Dadurch wollen wir zeigen, dass TV wirkt. Die Dienstleistung muss sich über TV bewerben lassen und ein B2C-Produkt sein, das man in 30 Sekunden im Spot leicht erklären kann. Die Unternehmen sollten jedoch eine gewisse Größe aufweisen. Es können besonders die Unternehmen von TV-Media profitieren, die ein professionelles Online-Marketing etabliert haben. TV wirkt hier als massiver Beschleuniger“, so Offner.

TV-Media – wann ergibt das Sinn?

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Über 350 Bewerbungen habe es 2012 gegeben. Busuu, die Sprachlern-Community aus Madrid, sicherte sich sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis und konnte mit vier Millionen Euro Mediabudget den Heimweg antreten. Mit dem Gewinner aus 2012 sei man nun weiter im Gespräch, sagt Offner. Insgesamt drei Startups bekamen 2012 Media-Budget auf der Noah Conference. Nun geht der Wettbewerb auf der Noah am 14. November in die nächste Runde. Ein Ansatz, von dem sich ProSiebenSat.1 auch internationale Bewerber erhofft.

„Für einen für alle Beteiligten erfolgreichen Media-for-Equity-Deal braucht man eine gewisse Größe. Es gibt sehr viele Faktoren, die mitspielen, wie Programmumfelder, die Zeitschienen, ein kreativer Spot und ein darauf abgestimmtes Online-Marketing. Man muss sich die Frage stellen, wer der richtige Partner ist, auch in Sachen Zielgruppe.“ Der Sender biete auch keine Restplätze an, je nach Zielgruppen wird auch in der Prime-Time geschaltet. Auf Basis von Alter, Einkommen, Geschlecht und so weiter gebe es ein Media-Sizing, das von einem internen Team begleitet wird, so Offner.

Der SevenVentures Pitch Day, vielleicht auch eine Option, die beschleunigende Wirkung eines TV-Media-Budgets zu bekommen.

Bild: ProSiebenSat.1

German Startups Group: Neun neue Investments

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German-Startups-Group-Vorstand Christoph Gerlinger

German Startups Group: Neun neue Investitionen

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Nicht eines, sondern gleich neun neue Investments am Stück verkündet der seit etwa einem Jahr agierende VC German Startups Group (www.german-startups.com). Das Venture-Capital-Unternehmen unter Leitung von Frogster-Gründer Christoph Gerlinger geht normalerweise Minderheitsbeteiligungen zwischen 50.000 und 250.000 Euro ein. Auf Nachfrage von Gründerszene bestätigt Gerlinger, dass bei den Neuzugängen durchschnittlich sechsstellige Summen investiert wurden und es sich bei dreien um größere Deals gehandelt habe – welche drei dies sind, ließ er offen.

Alle neun Beteiligungen

Bild: German Startups Group; Disclaimer: Team Europe ist Gesellschafter der Vertical Media GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zur Vertical Media GmbH hier. www.vmpublishing.com.

Target Partners: Millionen für Berliner Big-Data-Startup

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Supermarkt

Target Partners finanzieren So1 mit siebenstelliger Summe

Das Berliner Startup So1 (www.so1.net) bekommt im Rahmen einer Series-A-Finanzierungsrunde einen siebenstelligen Euro-Betrag vom Münchener Venture-Capital-Unternehmen Target Partners. Das Startup will mit seiner Engine Preispromotions in der Konsumgüterindustrie optimieren. So könnten Hersteller und Händler ihren Kunden individuell berechnete Preisabschläge unterbreiten – anstatt allen Verbrauchern dieselben Rabatte. So1 behauptet, ihre Engine erlaube, „den ROI bis um den Faktor zehn zu steigern“.

Target-Partners-Investor Berthold von Freyberg begründet den Deal mit den potenziellen Kosteneinsparungen für So1-Kunden: „Zwei Drittel der gesamten marktrelevanten Budgets von Konsumgüterherstellern gehen in Sales Promotions, die weitestgehend ineffizient sind und deren Wirkung nicht messbar ist. Das Team von So1 hat das Potenzial, dies radikal zu verbessern.“ Dabei geht es um einen Milliardenmarkt: Gründer Raimund Bau schätzt den Markt für Preispromotionsmarkt allein in Deutschland auf zwölf Milliarden Euro.

„Wir berechnen die Zahlungsbereitschaft von jedem Konsumenten für jedes Produkt in jedem Supermarkt“, beschreibt Bau den Anspruch der So1-Technik. Dafür braucht es Big Data, riesige Datensätze, das sei „methodisch wie rechnerisch sehr anspruchsvoll“. Für seine Kunden – potenziell Hersteller wie Procter oder Henkel – berechnet So1: Was kostet es genau, damit dieser Verbraucher von Ariel zu Persil wechselt? Die Daten kommen von Treueprogrammen und Zahlungsdaten. Zusätzlich kauft das Startup Datensets hinzu, etwa von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Derzeit arbeitet So1 zusammen mit der GfK und einer großen deutschen Supermarktkette an der Pilotierung der Technologie. Dabei bekommen Konsumenten per Post (später einmal mobil) ihre individuell berechneten Preise der Woche zugeschickt und gehen damit zur Supermarktkasse. Der erste Test soll in vier bis fünf Wochen abgeschlossen sein. „Bis Anfang nächsten Jahres wollen wir das komplette System bei einem Händler in Deutschland live schalten, 2014 wird ein weiterer Händler dazukommen“, erzählt Bau.

Für Weiterentwicklung und Testing der Technologie sowie die Einstellung von zwei zusätzlichen Mitarbeitern (aktuell ist das So1-Team acht Mann stark) kommt jetzt Geld von den Münchener Target Partners. Dabei hat das Startup nach Baus Angaben mehrere Angebote für Finanzierungen gehabt, sich aber bewusst für Target entschieden.

Die beiden Gründer Raimund Bau und Sebastian Gabel hatten 2010 bereits die Marketing-Beratungsgesellschaft Brand.cision als Spin-Off der RWTH Aachen gegründet. 2013 verkauften sie die Firma an eine Unternehmensberatung. Im vergangenen Jahr riefen sie So1 ins Leben. „So1 ist eine spannendere Aufgabe als gutdotierte Beratungsjobs anzunehmen“, sagt Bau. „Was wir hinbekommen wollen, ist die totale Preisdifferenzierung, also quasi der heilige Gral der Mikroökonomie.“ Klar, dass den auch andere jagen. „PayPal, Mastercard, vielleicht auch Google arbeiten sicherlich an ähnlichen Technologien“, glaubt Bau.

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von Simon Shek

ProSiebenSat.1-Accelerator: „Das Operative steht an erster Stelle“

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Leidenschafts-Thema: Accelerator

Jens Pippig ist nun seit über einem Jahr bei ProSiebenSat.1. Er kümmert sich um die Digitalisierungsstrategie allgemein, in einer Mischung aus interner Strategieberatung und Business Development beim Vorstand, dazu zählen Bereiche wie SevenVentures, Online-Video, Games und Musik.

Eines seiner Fokusthemen ist der ProSiebenSat.1 Accelerator (www.p7s1accelerator.com), ein Leidenschafts-Thema, das er aus den USA, aus Seattle von Techstars, von einer Learning-Reise mit ProSiebenSat.1, mitbrachte. Zuvor war er Unternehmensberater, aber hat auch mit Entrypark und Potentialpark selbst im HR-Bereich gegründet. Der frühzeitige Kontakt zu Unternehmen ist für Jens zentral. Mit Gründerszene sprach Jens Pippig über das Warum, die Accelerator-Schwemme und Erfolgsaussichten für Startups nach Accelerator-Programmen.

Jens, es ist derzeit ein Trend von Corporate-Unternehmen, eigene Inkubatoren oder Accelerator-Programme zu entwickeln. Ist das Innovationsförderung für ProSiebenSat.1 oder was steckt dahinter?

Es ist nicht etwa die Erkenntnis, dass man Innovation nicht alleine hin bekommt, sondern ein zusätzlicher Weg, um neue Ideen zu generieren. Wir lernen dadurch interessante Personen kennen, die wir sonst vielleicht nicht erreicht hätten. Zudem profitieren auch die unterschiedlichen Konzernbereiche von dem Austausch und dem frischen Wind, der damit zu uns kommt.

Coca Cola, Rewe, Fielmann, Wayra, Scout24 und wie sie alle heißen. Derzeit gibt es große Kritik an der Corporate-Accelerator-Inkubator-Schwemme. Wie steht ihr dazu?

Grundsätzlich ist das doch eine sehr positive Entwicklung, wenn sich große Unternehmen um Startups und Unternehmertum kümmern – genau das wurde doch an der deutschen Gründerszene lange bemängelt. Wer ein Accelerator-Programm ins Leben ruft, dem sollte klar sein, dass das Operative an erster Stelle steht – ein Accelerator-Programm erfordert viel Zeiteinsatz und Leidenschaft des internen Teams und der Mentoren. Denn die Gründer in den Programmen profitieren in erster Linie vom Coaching und Mentoring und nicht etwa von einem Logo auf der Website.

Was bietet ihr mehr als andere Accelerator-Programme? Wer passt zu Euch?

Wir sind bewusst sehr breit aufgestellt, denn Startups können auf unterschiedliche Art und Weise vom Programm profitieren, und zwar von folgenden Punkten:

  1. Vom Accelerator-Team, das alle Startups während des ganzen Programms und darüber hinaus eng betreut. Alle Teammitglieder haben eine spezielle Expertise, sowohl durch ihre Arbeit bei ProSiebenSat.1 als auch durch vorherige Gründungs- und Beratungserfahrung.
  2. Das Geschäftsmodell der Startups könnte von TV-Media profitieren. Denn wir wollen auch nach dem Accelerator gegebenenfalls über SevenVentures weiter mit den Teams zusammen arbeiten.
  3. Der Konzern hat selbst Geschäftsfelder, die direkt von den Produkten und Dienstleistungen der Startups profitieren können.

Und wer passt zu uns? B-2-C ist ein großer Bereich, der für uns besonders spannend ist, so zum Beispiel E-Commerce-Projekte, Video, Gaming oder Mobile. Aber auch B-2-B-Felder sind bei uns gut aufgehoben, man denke nur an Bereiche wie Advertising und Vermarktung. Was die Marktreife der Bewerber angeht, so sollten sie einen fertigen Prototypen oder ein funktionsfähiges Produkt haben, das bereits am Markt ist. Mit den anderen Accelerator-Programmen stehen wir übrigens im engen und freundschaftlichen Kontakt.

Reichen drei Monate für die Startups, die zu Euch kommen? Ist der Zeitraum nicht zu kurz?

Wir haben durchweg positives Feedback bekommen. Die Startups der ersten Runde haben in den drei Monaten intensive Kontakte in das Unternehmen aufgebaut, die sie auch in der Folgezeit nutzen werden. Wir haben die Betreuung und das Coaching so getaktet, dass im zeitlichen Rahmen erstaunliche Fortschritte gemacht wurden – was sich beim abschließenden Demo Day gezeigt hat. Damit die Programmteilnehmer das Optimum aus den drei Monaten heraus bekommen, ist es eben wichtig, dass es bereits ein Produkt oder Prototypen gibt – und nicht nur eine Idee, die noch ausgefeilt werden muss.

Wie viele Unternehmen kommen zu Euch?

Wir nehmen sechs bis acht Unternehmen auf und führen zwei Programme pro Jahr durch, jeweils im Frühling und Herbst.

Mit was bewerben sich die Startups?

Die Minimalanforderung ist, das Formular auf unserer Webseite auszufüllen. 15 Fragen müssen dort rund um Team, USP und Geschäftsidee beantwortet werden. Ein Finanzplan ist im frühen Stadium für uns nicht entscheidend – die gleichen eher dem Blick in eine Glaskugel. Ein ganz wichtiger Aspekt für uns ist die Team-Zusammenstellung: Ist dort zum Beispiel ein Entwickler mit an Bord? Das ist oft ein entscheidendes Kriterium dafür, dass Startups schneller aus sich heraus wachsen können.

Welche Ideen hörst du derzeit oft?

Ticketing, Parkplatz-Lösungen und vieles im Gamingbereich hört man derzeit oft; beliebte Themen sind Produkte  rund um Kinder und Tiere.

Auf was guckt ihr bei der Auswahl? Team, Produkt, persönliche Begeisterung?

Alles das, was auf die breite Gesellschaft zielt, ist bei ProSiebenSat.1 grundsätzlich gut aufgehoben. Die Idee muss aber gut sein, nur dann schauen wir uns das weiter an.

Was für Leute bewerben sich bei Euch? Sind die eher jung? Oder haben diese schon Unternehmen vorab gegründet? Männlich? Weiblich?

Es sind im Wesentlichen mehr Männer. Wir hoffen ja sehr darauf, dass wir Bewerbungen von Frauen oder gemischten Teams bekommen. Aber bisher gab es vielleicht ein Prozent an Bewerber-Teams, die eine Frau in einer Führungsposition hatten – und wir hoffen sehr, dass sich das ändern wird. Die meisten Bewerber haben erste Berufserfahrung, sind Mitte 20, einige kommen frisch von der Uni – schließlich kann man sich von den 25.000 Euro Startkapital auch selbst das Gehalt zahlen. Wir haben aber auch Bewerber mit mehrjähriger Berufserfahrung, ein Großteil hat BWL studiert.

Fühlt ihr große Leidenschaft bei den Gründern?

Ganz klar: Leidenschaft steht komplett im Mittelpunkt – wie sonst sollten uns die Bewerber bei den Pitches überzeugen, ins Programm aufgenommen zu werden?

Im Bereich Media-For-Equity gibt es in der Startup-Szene große Unsicherheiten. Was ist der richtige Zeitpunkt?

Das Timing ist extrem wichtig. Für Startups aus dem Accelerator wäre das zum Beispiel viel zu früh. Der richtige Zeitpunkt ist dann erreicht, wenn die Unternehmen eine gewisse Eigenständigkeit unter Beweis gestellt haben und nachhaltige Umsätze, bestenfalls auch Gewinne erwirtschaften. TV-Media ist schon ein Zaubertrunk, aber du musst ihn richtig einsetzen und verschiedene Zeitschienen und Spots testen – bekanntes Beispiel Zalando. Und flankierend zur TV-Werbung sollten gerade E-Commerce-Unternehmen SEO- und SEM-Maßnahmen eingeleitet haben.

Wo sitzen die Startups, die am Accelerator-Programm teilnehmen?

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Die sitzen im Gebäude bei den Kollegen von Maxdome und der TV Deutschland, fünf Minuten von meinem Büro. Wir haben uns zu Anfang die Frage gestellt, ob man den Accelerator in Berlin machen sollte. Jetzt kann ich sagen, dass der ProSiebenSat.1 Accelerator nur hier Sinn macht – mit der Nähe zu den TV-Sendern und dem Digitalbereich. München hat uns sogar geholfen: Wir haben viele Bewerbungen aus Österreich bekommen, aber natürlich auch aus Berlin, Köln oder Hamburg. Auch aus den USA und Japan kamen Bewerbungen.

Was machen die Startups aus der letzten Runde? Haben diese Folgefinanzierungen?

Die sind alle happy, denn einige haben bereits Anschlussfinanzierung von Business Angels bekommen. Wir haben früh anfangen, Investoren anzusprechen – bei zwei Startups bahnen sich gerade strategische Investments an.

Wie helft ihr Kontakte zu vermitteln?

  1. Wir ermutigen die jungen Unternehmen, auch während des Programms eigenständig auf Business Angels zuzugehen. Diese Hausaufgaben müssen sie selber machen.
  2. Wir laden Investoren frühzeitig ein, einmal für individuelle Coachings und zum zweiten für den Investor‘s Day, vier Wochen vor Programmende.
  3. Zum abschließenden Demo Day treffen die Startups auf weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Presse.

Der Early-Stage-Bereich ist in Deutschland ja gar nicht die große Herausforderung. Schwieriger ist ja vor allem Later Stage.

Later Stage-Finanzierungen sind meiner Erfahrung nach nicht das Problem, Herausforderungen gibt es nach meiner Einschätzung vor allem bei Series-A- und Series-B-Finanzierungen. ProSiebenSat.1 hat ja beispielsweise gerade im Late-Stage-Bereich in Billiger-mietwagen.de, MyDays und Stylight investiert, da diese Unternehmen strategisch gut zu uns passen und TV-Media einen großen Einfluss auf den Erfolg der Unternehmen hat.

Was wünscht Du dir für diese Bewerbungsrunde?

Ich möchte überrascht werden.

Danke für das Gespräch Jens.

Danke Nora.

Head of Strategy & Operations Jens Pippig

Bilder: ProSiebenSat.1

Wrapp-Konkurrent BonaYou: Knappe Million für Gutschein-Startup

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Redalpine stattet BonaYou knapp siebenstellig aus

Eine knapp siebenstellige Summe erhält das Startup Bonayou (www.bonayou.com) in der aktuellen Runde – abgeschlossen bereits im Juli – von Lead-Investor Redalpine Venture Partner sowie den Business Angels Mike Siebert und Andreas Berninger und dem Altinvestor Peter Schüpbach. Das frische Kapital will das Münchener Geschenkgutschein-Startup nutzen, um das „Wachstum zu beschleunigen, die internationale Expansion vorantreiben und den B2B-Bereich auszubauen.“ Dies ist die bereits dritte Runde für die Münchener. Anfang 2012 investierte der High-Tech Gründerfonds, im Dezember desselben Jahres kamen der schweizer Business Angel Peter Schüpbach, der deutsche Unternehmer Jochen Schweizer und Benjamin Rohé vom MAS Angel Fund hinzu.

Das 2010 gestartete Unternehmen rund um die drei Gründer Patrick Löffler (CEO), Christoph Pietzsch (COO) und Alexander Klaiber (CTO)  bietet seit März 2012 Geschenkkarten mit verschieden wählbaren Geldbeträgen in Kooperation mit der Wirecard Bank und der MasterCard an. Während des Bestellprozesses können unter anderem Goodies und eine Geschenkbox zur Gutscheinkarte hinzugebucht werden und der Betrag durch Mithilfe der Facebook-Freunde aufgestockt werden. Weitere geplante Features sind die personalisierbare Picturecard, die wiederaufladbare Karte und die Erhöhung des maximalen Ladekontingentes auf 1.500 Euro. Bisher konnten laut Unternehmensangaben 16.000 Gutscheinkarten verkauft und damit ein Umsatz von einer halben Million Euro generiert werden.

In Zügen erinnert BonaYou damit an das schwedische Geschenkgutschein-Startup Wrapp (das in der ersten Jahreshälfte 2011 und damit nach BonaYous Gründung und zeitgleich mit dessen Wirecard-Bank- und MasterCard-Koop gegründet wurde), welches unter anderem Rocket Internets DropGifts zur Gründung inspirierte.

Bild: BonaYou
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